Der Atem des Himmels
am 06. Januar 2012 um 20:15 Uhr im ZDF
Reinhold Bilgeri erzählt in diesem packenden Drama die Lebensgeschichte seiner Mutter Ilse Bilgeri, die als eine von wenigen die historische Lawinenkatastrophe 1954 in den Voralberger Alpen überlebte.
„Der Atem des Himmels“ basiert auf Reinhold Bilgeris gleichnamigem Bestsellerroman, um dessen Filmrechte sich namhafte deutsche Produzenten rissen. Bilgeri verkaufte.
Umgesetzt werden sollte die Geschichte mit vorwiegend deutschem Cast – Schauspielerinnen mit bekannten Namen waren für die Rolle seiner Mutter im Gespräch. Doch Bilgeri sah nur eine in dieser Rolle: seine Frau Beatrice Bilgeri. So beschloss er, das Projekt doch nicht aus der Hand zu geben, kaufte die Filmrechte zurück, gründete seine eigene Produktionsfirma und finanzierte „Der Atem des Himmels“ aus eigener Tasche.
Der Film wurde sein Leben. Und sein Leben wurde ein Film. Bilgeri ließ sich von niemandem hineinreden („Es geht schließlich um die Lebensgeschichte meiner Mutter“). Und er konnte begeistern: Den Kameramann, den er wollte, Thomas Erhart („Die Schwabenkinder“), den Schnittmeister, den er wollte, Hans Funck („Die Päpstin“) und den Regisseur, den er wollte, sich selbst.
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Reinhold Bilgeri war in den 80er und 90er Jahren neben Falco der erfolgreichste Single-Hit- Lieferant Österreichs: 7 Gold bzw. Platinplatten, mehr als 20 Tophits (davon fünf Nr. 1–Hits), riesige Erfolge in Südamerika (Nr. 1 in Brasilien und Argentinien), über 3 Mio. Tonträger weltweit verkauft. Bilgeri – der sich 1996 nach der Geburt seiner Tochter Laura mit seiner Familie für einige Jahre nach Italien zurückzog – schrieb mehrere Drehbücher und fungierte als Regisseur für verschiedene TV-Shows . 2009, 2010 und 2011 arbeitete er an der Verfilmung seines Bestseller-Romans, brachte ihn ins Kino und freut sich nun auf die Ausstrahlung im ZDF.
Beatrice Bilgeri: Sie war die letzte Filmpartnerin von Roy Black in „Ein Schloss am Wörthersee“, drehte danach noch einen Film („Der Schattenmann“, 1996 Regie: Dieter Wedel), bevor sie ihre Tochter Laura bekam und pausierte. Erst 2009 stand sie – zusammen mit der jetzt 16- jährigen Laura – für „Der Atem des Himmels“ wieder vor der Kamera.
Und das ist die Geschichte: Liebe und Tod in den Alpen: Es ist ein ungewöhnlich warmer Winter, als Erna von Gaderthurn (Beatrice Bilgeri) 1953 als Dorflehrerin einen Neuanfang wagt – weit weg von zu Hause, am Ende der Welt, in Blons im Großen Walsertal. „Ist die Natur verrückt, sind die Menschen verrückt?“ fragt sie ihre Schüler, die im Dezember bei 30 Grad Frühlingsblumen pflücken, statt Schneemänner zu bauen … Erna, die verarmte Adlige, findet in ihrem kauzigen Lehrerkollegen Eugenio Casagrande (Jaron Löwenberg) die Liebe ihres Lebens und gerät dabei in die Mühlen eines lange schwelenden Dorfkonflikts. Es geht um die Lawinenverbauung in den Hängen des Mont Calv. Der große Gegenspieler von Eugenio ist Baron von Kessel. Auch er wirbt um die Gunst von Erna. Weit dramatischer für die ganze Dorfgemeinschaft ist aber, dass der Baron die Warnungen des Volksschullehrers Eugenio vor der drohenden Lawinenkatastrophe nicht ernst nimmt. Auf den heißen Dezember 1953 folgt ein bitterkalter Januar 1954. Vor dem Hintergrund der größten Lawinenkatastrophe, die den Alpenraum je heimgesucht hat beginnt und endet die Liebesgeschichte von Erna und Eugenio. Eine Hölle aus Eis und Schnee bricht über die Dorfbewohner herein, das Dorf ist völlig von der Außenwelt abgeschnitten. Während Erna, die ein Kind von ihm erwartet, gerettet werden kann, stirbt Eugenio in den Schneemassen.
Foto: © ZDF / Christian Schramm